5 Tipps für einen erfolgreichen Start als Führungskraft

Bist du gerade befördert worden oder startest neu als Führungskraft in einem Unternehmen? Wahrscheinlich fragst du dich wie du einen erfolgreichen Start mit deinem neuen Team hinlegen und den Erwartungen an dich erfolgreich gerecht werden sollst.

Als kleine Unterstützung für einen guten Start findest du hier 5 bewährte Tipps:

1. Welche Informationen jetzt zum Start als Führungskraft wichtig sind

Zum Start einer neuen Position kannst du leicht den Überblick verlieren. So viele neue Aufgaben, neue Emailverteiler, neue Erwartungen, ein neues Team, neue gleichrangige Kollegen, neue Leistungsziele, … Schauen wir uns ein paar dieser Themen genauer an:

Was genau sind deine Aufgaben?

Zu verstehen, was genau von dir erwartet wird ist ein großer Erfolgsfaktor!

  • Was wird am Ende des Tages/ Geschäftsjahres für ein Ergebnis von dir erwartet?
  • Wo liegt dein Schwerpunkt?
  • Was ist deine Entscheidungsspielraum?
  • Welche Budgetverantwortung trägst du?
  • Welche Informationen/ Ergebnisse deines Teams werden über dich bzw. sollten über dich in die Organisation kommuniziert werden?
  • Welche verteilst du ins Team?

Mach dich z.B. auch mit den neuen Emailverteilern vertraut, deren Teil du nun geworden bist.

Wie geht es deinem Team?

Was weißt du schon über die Mitarbeiter, deren Historie und Expertise, welchen Aufgabenschwerpunkt hat jeder einzelne, welche persönlichen Ziele? Kommst du vielleicht selbst aus dem Team?
Vereinbare Einzelgespräche mit jedem Teammitglied und sei interessiert! Aktives Zuhören und empathische Reaktionen sind neben den faktischen Informationen hier deine besten Freunde. Was Empathie ist und wie du emphatisch reagieren kannst erkläre ich dir hier. Welche Fragen du in diesen Gesprächen stellen kannst findest du unter Tipp 3.

Was passiert gerade in der Organisation?

Was sind die strategischen Prioritäten? Geht es eher darum Kosten zu sparen, oder die Expansion zu unterstützen? Welchen Beitrag leistet mein Team in diesem Kontext? Gibt es aktuelle Veränderungen, die einen Einfluss auf die allgemeine Stimmung/ Arbeitshaltung haben? Das könnten Akquisitionen, ein neuer Eigentümer, Gewinneinbrüche oder Ähnliches sein.

Wie ist die Unternehmenskultur?

Was sind die ungeschriebene Werte und Normen, die das Selbstverständnis der Mitarbeiter prägen? Aufgrund dieser ungeschriebenen Gesetze findet Kommunikation statt, werden Entscheidungen gefällt, Mitarbeiter beteiligt, oder auch nicht, um nur einige Anhaltspunkte zu nennen. Und wie kannst du herausfinden wie die Kultur ist? Als Anhaltspunkt helfen die 4 Dimensionen des Kulturkompasses von Kununu bei der Orientierung:

    1. Work-Life-Balance
    2. Umgang miteinander
    3. Führung
    4. Strategische Richtung

2. Bleib du selbst – sei authentisch

Der Klassiker, oder? Jeder rät einem authentisch zu sein, aber was genau heißt das denn? Und wie kann ich auch in unbequemen und stressigen Situationen authentisch sein?

Authentisch ist, wer transparent und ehrlich ist, zu seinem Wort steht und sich nicht verstellt. Das ist an dieser Stelle meine Definition, die aus den vielen Verschiedenen die für mich wesentlichen Bestandteile beschreibt.

Wie sieht das dann konkret im Arbeitsalltag aus?

Halte deine Zusagen ein!

Sei kritisch mit deinem Kalender und sage nicht mehr zu, als du auch einhalten kannst. Solltest du dennoch einmal in Zeitverzug geraten, gib der betroffenen Person so früh wie möglich die Information.

Lerne deine eigenen Stärken und Schwächen kennen!

Welche Kompetenzen, welche Kenntnisse hast du? Was für eine Persönlichkeit steckt in dir? Welche Werte vertrittst du? Über welche Hürde(n) stolperst du? Je offener du damit umgehst, desto authentischer wirst du wahrgenommen. Wenngleich Authentizität keine Ausrede für fehlende Lernbereitschaft sein darf. Wenn du jedoch auch zu deinen Schwächen stehen kannst, zeigst du deinem Team, dass nicht jeder perfekt sein muss, um einen guten Job zu machen.

Tritt für deine Werte ein! Zeig deine Meinung!

Ok, vielleicht nicht jedem und nicht immer ungefragt, aber in entscheidenden Situationen wenn es drauf ankommt. Wenn z.B. eine richtungsweisende Entscheidung im Managementmeeting diskutiert wird und du Argumente hast, dann gehören sie auf den Tisch. Oder wenn du mitbekommst, wie über einen nicht anwesenden Kollegen hergezogen wird, dann bitte darum dies konstruktiv mit der Person zu besprechen und fördere so eine offene Kommunikationskultur in deinem Team. Biete ggf. deine Unterstützung an.

Gib Fehler zu!

Jeder macht mal einen Fehler, dies ist menschlich und hört auch bei Führungskräften nicht auf. Jeder weiß das. Umso besser, wenn du einen offenen Umgang mit Fehlern vorlebst und so auch für dein Team mit gutem Beispiel vorangehst. Das stärkt deine Glaubwürdigkeit, das baut Vertrauen auf! Und Vertrauen ist wie die Luft zum Atmen, erst die Abwesenheit fällt wirklich auf.

3. Offene und ehrliche Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg als Führungskraft

Kommunikation kann als Führungsinstrument gar nicht wichtig genug genommen werden. Gerade in einer Führungsposition solltest du dir dessen bewusst sein und dies proaktiv planen. Wie kann Kommunikation zielgerichtet und wertschätzend als Instrument eingesetzt werden? Hier einige Anregungen dazu:

Gibt Informationen weiter, die dein Team betreffen.

Mach dir bewusst, dass du ab jetzt der Informationsfilter sein wirst für Nachrichten aus der Geschäftsführung, der Unternehmenskommunikation und anderen Kanälen auf die deine Mitarbeiter keinen direkten Zugriff haben. Du entscheidest also wie gut sie informiert sind und über die aktuellen Themen auf dem Laufenden sind. Beachte dabei die Vertraulichkeit. Gib nur weiter, was auch dafür bestimmt ist. Im Zweifel erkundige dich beim Absender. Mitarbeiter fühlen sich in der Regel zu wenig informiert als zu viel. Auf der anderen Seite bist auch du es, der deinem Team Sichtbarkeit innerhalb der Organisation verschafft. Kommuniziere Erfolge auch nach oben und in die Fläche!

Finde heraus, wie deine Mitarbeiter bevorzugt kommunizieren.

In welcher Frequenz sollten Einzelgespräche geplant werden? Erfahrene Mitarbeiter haben eventuell andere Wünsche als jüngere Berufsanfänger. Gib Raum für individuelle Präferenzen. Überlege auch von deiner Seite, wie oft du einen Austausch haben möchtest. Unterscheide zwischen Aufgaben und Projekt bezogenen Treffen sowie freieren Meetings mit Raum für persönlichere Themen.

Teile dem Team deine Erwartungen mit.

Wie möchtest du bevorzugt auf dem Laufenden gehalten werden? Wann spricht man dich am besten an, eher direkt in der Früh oder besser nicht vor dem ersten Kaffee und der ersten effizienten Stunde im Büro? Welche Informationen erwartest du in welcher Form zu erhalten? Wann und wie bist du für dein Team erreichbar?

Lerne dein Team kennen.

Nutze in ersten Einzelgesprächen die Gelegenheit jeden Mitarbeiter persönlich kennen zu lernen. Auf deiner Agenda für die Kennenlerngespräche können z.B. folgende Fragen stehen:

    • Was sind deine Kernaufgaben hier im Team? Wer sonst könnte sie in deiner Abwesenheit erledigen?
    • Was gefällt dir besonders an deiner Arbeit und warum?
    • Was gefällt dir nicht so gut?
    • Was kann ich zu deinem Erfolg beitragen? Wie kann ich dich unterstützen?
    • Wo siehst du dich zukünftig, was sind deine Ambitionen?

4. Bitte um Feedback

Eine Studie von Haufe aus dem Jahr 2020 zeigt, „dass die Feedback-Kultur in deutschen Unternehmen zwar einen hohen Stellenwert einnimmt, aber nur selten gezielt gefördert wird.“ Gleichzeitig bescheinigt eine Studie von Gallup aus 2021 wie wertvoll Feedback ist, um eine motivierende und auf Entwicklung fokussierte Arbeitsumgebung zu schaffen. Mitarbeiter, die regelmäßig Feedback von ihrer Führungskraft erhalten sind 3x eher engagiert bei der Arbeit, als Mitarbeiter, die nur einmal im Jahr zu offiziellen Terminen Feedback erhalten. (Gallup Studie zu Engagement (Engl.)).

Sei ein leuchtenden Beispiel, um eine offene Feedback-Kultur in deinem Team zu implementieren und in der Organisation zu fördern.

  • Bitte deine Mitarbeiter, andere Kollegen und deine eigene Führungskraft regelmäßig um Feedback. Und dann: Mach was draus!
  • Bedank dich für das Feedback! Vielleicht war es nicht einfach dir diese Rückmeldung zu geben.
  • Erkenne an, wenn du einen Fehler gemacht hast, oder etwas verbessern kannst.

5. Plane für die Zukunft deines Teams

Fange frühzeitig an dein Team für die Zukunft auszurichten, auch wenn du gerade erst anfängst es zu leiten. Welchen Einfluss wird die aktuelle Unternehmensstrategie auf die zukünftigen Prozesse, Aufgaben und erwarteten Ergebnisse deines Teams haben? Welche Kompetenzen und Fertigkeiten sollten in deinem Team ausgebaut werden? Wird dein Team wachsen oder steht ein Personalabbau bevor?

Bau bei der Beantwortung dieser Fragen auf deinem Wissen über deine Mitarbeiter auf. Welche Präferenzen haben sie? Was erhoffen sie sich von ihrer eigenen beruflichen Zukunft?

Plane Meilensteine für die Erreichung deiner eigenen Leistungsziele und setzt dir Erinnerungen, um tatsächlich dran zu bleiben. Sonst passiert es zu schnell ohne Planung im Sog des Alltags von täglichen Aufgaben vereinnahmt zu sein und die lang- und mittelfristigen Ziele aus dem Blick zu verlieren.

Fazit: Mit ein wenig Planung und Persönlichkeit zum Erfolg

Wenn du dir die Zeit nimmst deine neuen Aufgaben, die an dich gestellten Erwartungen und Herausforderungen zu strukturieren und dabei eine offene und respektvolle Kommunikation lebst, bist du auf einem guten Weg dein neues Team zum Erfolg zu führen. Denn nur wenn dein Team Erfolg hat, bist auch du erfolgreich ;-)!

Nadine Keppler - Begleitung für Wachstum
Begleitung für dein Wachstum als Führungskraft

Sollte sich die Herausforderung für dich persönlich dennoch zu stressig, beängstigend oder überfordernd anfühlen, lohnt sich vielleicht die persönliche Kontaktaufnahme und ich begleite dich ein Stück auf deinem Weg.

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